Biber Backyard Ultra

Vor 1-2 Jahren kamen ein lieber Freund und ich auf die Idee, wir könnten ja mal einen Ultra Lauf versuchen. Aber so einer, wo wir jederzeit aussteigen können. Wir hatten dann auch eine 6 Stunden Lauf gefunden. Aber in dem einem Jahr kam Corona und im 2. Jahr klappte es leider verletzungsbedingt nicht. Aber aufgehoben ist ja nicht aufgeschoben 😉

Da der liebe André mittlerweile seine Leidenschaft für Trailläufe entdeckt hat, kam er mit dem Biber Backyard Ultra um die Ecke https://www.biberbackyardultra.de/biber-backyard-ultra/informationen-und-bedingungen/ Et Manu in ihrem jugendlichen Leichtsinn: oh ja klar, machen wir. Nach Anmeldung und Hinweisen von Andre wurde mir dann bewusst, nix normaler Straßenlauf 😂 sondern Trail und sogar mit 110 Höhenmetern 🫣Nun gut, von der Anmeldung bis zum Start am 03.06.2023 war ja noch genug Zeit zum trainieren.

Bis Karneval 2023 ging die Leistungsfähigkeit auch endlich wieder aufwärts, nach einigen Formtiefs. Also sah ich dem Ganzen positiv entgegen. Tja, leider hatte mich dann nach Karneval dann auch Corona 2 Wochen umgehauen und das auch noch ohne feiern zu gehen. Das bedeutete 6 Wochen Trainingspause 😒 Danach fing ich langsam wieder an, aber musste auch feststellen, dass diese Krankheit 🦠 ordentlich im Körper wütete. Hinzu kam bzw kommt, dass ich mich nun altersbedingt in den Wechseljahren befinde. Die ersten Wochen fühlte sich jeder Trainingslauf anstrengend an, die Herzfrequenz war nicht zu bändigen und ich hab so manches in Frage gestellt. Aber aufgeben ist für mich keine Option. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich Corona sportlich verdaut hatte. Und ich muss zugeben, dass hätte ich in dieser Form nicht erwartet. Ich hab ein gutes Immunsystem und bin sonst nie wirklich krank, aber so kann man sich täuschen.

Die 2. Baustelle der Wechseljahre mach jeden Trainingslauf zu einem Überraschungsei, auch aktuell. Es findet keine kontinuierliche Verbesserung statt, warum auch immer. Beim letzten Lauf vor dem Wettkampf hätte ich am liebsten hingeschmissen und den Lauf abgesagt. Aber Andre & Claudi wären nicht meine Freunde, wenn sie nicht so liebenswert wären wie sie sind. Ich bekam direkt aufbauende Nachrichten. Andrea versprach die 2 Runden, die ja mein Ziel waren, in meinem Tempo zu laufen und mir zwischendurch in den Hintern zu treten. Außerdem wird bergauf eh gegangen. Zusätzlich sollte es Glückknuddler von Claudi und Abschlecker von der kleinen Joy 🐶 geben – hoffentlich kommen wir mit der Aufteilung nicht durcheinander.

Dann war es soweit, der 03.06.2023 war da. Der Wecker ging morgens um 5 Uhr vor dem wach werden. Nach dem Kaffee machte ich mich auf den Weg in die Eifel. Um 8 Uhr war Start. Claudi, Andre und Joy waren mit dem Wohnmobil schon einen Tag vorher angereist und hatten schon ein Plätzchen für uns vorbereitet.

Die Regeln waren eigentlich einfach:

Es wird ein Rundkurs mit einer Streckenlänge von 6,7 km und ca. 110 Höhenmetern gelaufen.
Es gibt einen markierten Startbereich in dem sich alle Läufer, die eine Runde beginnen wollen, beim Ertönen der Startglocke befinden müssen. Jeder Start zu einer neuen Runde erfolgt genau 1 Stunde nach dem vorherigen Start. Es werden Startankündigungen jeweils 3, 2 und 1 Minuten vor dem Start gegeben.

Vor dem Start gab es eine Einweisung und die Regeln wurden nochmal erklärt. Punkt 8 Uhr machten wir uns auf die erste Runde. Zuerst ging es mal bergab, so was gefällt Manu. Bei einem Teil der Strecke hab ich dann gefragt, ob wir hier überhaupt richtig sind, weil wir durchs Dickicht gelaufen sind- das war dann wohl der Backyard Teil. Dann ging es eben an einem Kanal vorbei. Und wenn es mal bergab geht, geht es in der Regel blöderweise wieder bergauf. Das war dann die sogenannte Rampe mit den Höhenmetern.

Das Wetter war optimal, zumindest für mich 😉 Aber ich war vorsichtshalber mit Trinkrucksack unterwegs. Es war für mich völlig ungewohnt über Stock nd Stein zu laufen, geschweige denn zwischendurch zu gehen. Trotzdem habe ch schon auf der ersten Runde gemerkt, dass es für mich anstrengend ist und ich schon was beißen musste. Ich war für Andre die Handbremse, was mir erst ein schlechtes Gewissen gemacht hat – auch wenn ich weiß das ihm gar nichts ausmacht- aber im Nachhinein hat es für ihn auch bestimmt ausgezahlt 😉 Wir waren die letzten die wieder auf dem Sportplatz ankamen, aber in der Zeit und hatten noch 10 Minuten Pause. Und eigentlich wollte ich nach der ersten Runde schon aussteigen. Aber de Mädels vom Veranstalter und auch Andre haben mir gut zugeredet, dass eine bestimmt noch geht. Also gut, so ging es um 9 Uhr nochmals auf die Runde. Aber Andre musste mir versprechen, wenn die Zeit für ihn knapp wird, dass er Gas gibt um auf jeden Fall weiter laufen zu können. Aber komischerweise hatte ich das Gefühl, beim 2. Mal ging es etwas besser. Was nicht heißen soll, dass es leicht war 😂

Als es wieder die Rampe hochging war ich schon ordentlich am schnaufen. Am Sportplatz angekommen wurden wir von den anderen Läufern auf der Umrundung des Fußballfeldes angefeuert. Auch dieses Mal hatte es zeitlich gepasst. Aber ich hatte mein Ziel erreicht und bin dann ausgestiegen. Andre ist emsig weitergelaufen und hat alle seine Ziele erreicht. Er hat es auf sieben Runden geschafft und damit auch einen Marathon und einen Ultra geschafft. Ich ziehe meinen Hit vor dieser Leistung.

Während Andre also weiterlief haben es Claudi, Joy 🐶 und ich es uns bequem gemacht. Die Kühltasche war gut gefüllt. Nach jeder Runde haben wir die noch laufenden mit angefeuert und Claudi hat sin in den Pausen natürlich um ihren Mann gekümmert. Die kleine Joy 🐶 war allerdings bei jedem neuen Start völlig irritiert. Denn als geborener Hütehund lief ihr jedes Mal ihr Herrchen und der Rest der Herde davon und sie durfte nicht mit. Es war einfach süß 🥰

Auch wenn es bei diesem Lauf keine Medaille 🥇 gab, hatten sie sich was nettes einfallen lassen. Man bekam für jede abgeschlossene Runde eine Holzscheibe, die man auf die Stange seiner Startnummer setzte. Nun gut, bei mir waren es dann leider nur 2. Auch wenn ich bei der Abholung meiner Startnummer- die die 33 war – begrüßt wurde mit: dann läufst du heute also 33 Runde. Ja, ne ist klar 😳Und wenn man aussteigt bedeutet das eben auch DNF (Did Not Finish) was Läufer eigentlich nicht so mögen. Aber es gab als Trostpreis den kleinen Besen – vielleicht stand er für rausgekehrt 😂

Und während wir hier so saßen, Andre die Daumen drückten und ihn weiter anfeuerten, habe ich es mal kurz bereut nicht noch die 3. Runde versucht zu haben. Aber wie hat ein lieber Freund dann zu mir gesagt: bedenke das da dann schon die Erholung eingesetzt hat, da sieht das Ganze dann schon wieder anders aus. Und ja, wahrscheinlich hatte er recht. Nachdem Andre im Ziel war, hab ich mich gegen späten Nachmittag wieder auf dem Heimweg gemacht. Andre hatte sich Erholung verdient und die 3 hatten ja ihr fahrendes Zuhause 🏠 dabei.

Mein Fazit zu diesem Lauf: es war eine schöne Veranstaltung. Anders als das was ich bisher kannte. Klein und familiär. Das Format hat mir grundsätzlich gut gefallen. Trailer oder Höhenmeter sind nicht unbedingt meine Welt, bin ja auch kein Wandervogel. Nichtsdestotrotz würde ich hier wohl nochmal laufen, es hat seinen kleinen Reiz.