Manch einer fragt sich wahrscheinlich, warum man so etwas überhaupt macht. Freitag Nachts los, Samstags Morgens in Paris ankommen, den ganzen Tag mit „vollem Gepäck“ – Kamera, Stativ und ein paar Habseligkeiten – durch Paris rennen und Samstag Nachts wieder zurück. Aber es hat auch seinen Reiz.
Freitag Abend ging es also wieder los. Der Fotostammtisch Bergisch Gladbach goes to Paris.
Wir hatten uns allesamt um 23:00 Uhr am Kreishaus in Bergisch Gladbach getroffen. Ein paar Stunden vorher beschäftigte mich, außer hast Du alles zum fotografieren, die Kleiderfrage. Viele werden jetzt denken, typisch Frau. Aber diesmal ging es nicht darum ob es toll aussieht, sondern eher ist es warm genug bzw. bei schönem Wetter auch nicht zu warm. Vorweg gesagt, natürlich hatte ich mich vorher über das Wetter informiert. Nur gab es drei verschiedene Wettervorhersagen. Also war ich nachher genau so schlau wie vorher. Und wer mich kennt, weiß das, ich leider sehr schnell friere. Also ging ich nach dem Motto vor – Zwiebellook. Ausziehen geht immer, aber anziehen was nicht mit dabei ist, ist sehr schwierig.
Nachdem nun alle am Kreishaus eingetroffen waren und wir geduldig auf unseren Reisebus gewartet haben – nebenbei wurde schon einmal besprochen, wer sich denn welches Highlight diesmal vorgenommen hat – konnte um 00:00 Uhr die Abfahrt starten. Jeder hat sich im Bus sein Plätzchen gesucht und versuchte es sich gemütlich zu machen. Denn wir wussten ja, die Fahrt dauert ein paar Stunden. Zwischendurch gibt es eine Zigaretten- und Pinkelpause, aber bis dahin wollten die meisten dann doch die Zeit für ein Nickerchen nutzen. Allerdings war diesmal der Bus leider nicht ganz so bequem wie beim letzten Mal und auch der Busfahrer war von einer besonderen Sorte. Die geplante Ankunft war für 7:00 Uhr Morgens vorgesehen. Aber er wollte wohl früher da sein . Das hatte zur Folge, dass es nur ein Päuschen zwischendurch gab und wir bereits um kurz vor sechs schon in Paris waren. Auch die eigentliche Stadtrundfahrt, zur Orientierung aller, fand leider nicht statt. Also hieß es früh morgens am Place de la Concorde raus aus dem Bus und los.
Selbstverständlich hatten wir einen Reiseführer mit Stadtplan dabei und uns auch vorher bereits Gedanken gemacht, was wir denn dieses Mal erkunden wollten. Aber um diese Uhrzeit war der erste Gedanke, wo bekommen wir denn jetzt einen Kaffee und sogar ein Frühstück. Wir hatten uns dieses Mal zu einer kleinen Dreiergruppe zusammengefunden und gingen zu erst Zielstrebig Richtung Champs-Elysées. Wer schon einmal so früh Morgens unterwegs war, der weiß, dass man auch in Paris um diese Uhrzeit noch keine Lokalität findet, in der man frühstücken kann. Außer, wie wahrscheinlich überall auf diese Welt bei McDonalds. Und das war somit auch unser erstes Ziel. Der Fußmarsch bis dahin nahm schon etwas Zeit in Anspruch und zwischendurch stellten wir fest, dass der wohl berühmteste Boulevard von Paris sich Nachts zu einer kleinen „Müllhalde“ entwickelt. Aber kaum dort angekommen mussten wir feststellen, dass es auch hier erst ab 07:30 Uhr Frühstück gab. Da wir uns also bis dahin noch etwas die Zeit vertreiben mussten, machten wir uns auf dem Weg zum Arc de Triomphe. Die Wahrscheinlichkeit ihn um diese Uhrzeit ohne Autos fotografieren zu können erschien und doch relativ groß. Und zumindest hier waren wir dann erfolgreich.
Nachdem jetzt jeder von uns seine Bilder „geschossen“ hatte – natürlich aus verschiedenen Blickwinkeln, denn wenn man schon einmal hier ist, nutzt man ja auch die Möglichkeit – ging es nun zum Frühstück. Zugegeben, wir waren früh da, aber mussten doch feststellen, dass hier so manches anders ist . Denn so viele Dinge gab es leider noch nicht. Also begnügten wir uns mit dem, was wir denn bekommen konnten. Und das wichtigste war zweifelsohne der Kaffee. Beim Frühstück wurde dann der weitere Tagesablauf besprochen. Wir waren uns alle einig, dass wir es diesmal ruhig angehen wollten und uns auf jeden Fall ein Tagesticket für die Metro organisieren.
Nachdem doch etwas spartanischen Frühstück ging es zur nächsten Metrostation um nach La Dèfense zu fahren. Hier nutzen wir natürlich auch jede Möglichkeit um viele Fotos zu machen. Und natürlich wurde auch die unmöglichste Position des Fotografen – um das Objekt seiner Begierde richtig abzulichten – festgehalten.
Nachdem wir auch bei La Dèfense noch einmal eine kurze Pause zum Kaffe trinken eingelegt hatten, stromerten wir erstmal ein bisschen so durch die Straßen. Um auch etwas vom Pariser Flair zu erleben. Im Anschluss machen wir noch einmal ein kleines Päuschen in einem englischen Pub, um die weiteren Stationen zu planen. Leider schlug nun aber auch das Wetter um . Denn bisher war es zumindest doch sonnig, zwar nicht unbedingt warm genug für mich – aber da muss der junge Mensch durch, trotz „Zwiebellook“ – und außerdem läuft man sich ja auch warm. Aber nun fing es an zu regnen. Jetzt kam also Plan B – der Schlechtwetterplan – ins Spiel. Denn bei Regen draußen etwas zu fotografieren ist nicht wirklich reizvoll, vor allem wenn man sich dann nicht mal eben umziehen kann. Also hatten wir uns die Katakomben ausgeguckt.
Also ging es erstmal zu den Katakomben. Dort angekommen, mussten wir feststellen, dass trotz Regen eine große Menschenmasse dort auf Einlass wartete. Um uns da nicht auch noch anzustellen, denn wir wollten ja eigentlich dem Regen ausweichen, beschlossen wir doch erst einmal was zu Essen.
Nach einem gemütlichem Essen wagten wir uns noch mal zum Eingang der Katakomben. Dort mussten wir aber feststellen, dass die Schlange nicht weniger geworden ist und es nicht wirklich Sinn machte, sich dort anzustellen. Also machten wir uns weiter auf dem Weg zum Gare du Nord. Nachdem es nun aufgehört hatte zu regnen, gingen wir zu Fuß weiter zur Oper und zu einem großen Kaufhaus. Um von hier oben, von der Aussichtsplattform, einen Blick über Paris zu erleben. Und da sich nun langsam der Abend näherte, machten wir uns von hieraus auf dem Weg zu unserem letzten Ziel – dem Louvre. Denn hier wollten wir unsere Nachtaufnahmen machen.
Natürlich wurden auch hier wieder viele Fotos gemacht. Denn bis es dunkel wurde, dauerte es ja noch etwas.
Aber als es dann endlich soweit war, hat es sich doch gelohnt.
Und jetzt wurde es auch schon wieder Zeit, sich zum Abfahrtspunkt des Busses für die Heimreise einzufinden. Nachdem wir uns auf den Rückweg gemacht hatten, waren wir dann doch froh, dass wir uns erschöpft in die Sitze des Busses fallen lassen konnten. Auch wenn ich eigentlich ganz schön müde war, war an schlafen nicht zu denken und die Rückfahrt kam mir ganz schön lang vor. Endlich wieder in Bergisch Gladbach angekommen, müde aber dennoch glücklich nach einem schönen erlebnisreichen Tag, ging es dann nach Hause. Nach einer heißen Dusche und der Sichtung aller Fotos, war es dann doch an der Zeit mal ne Runde zu schlafen. Es war auch diesmal wieder eine anstrengende, aber dennoch sehr schöne Tour.