Haspa Halbmarathon Hamburg

Nach 2 Jahren hieß es am 24.04.2022 endlich wieder Halbmarathon laufen und das in Hamburg. Ich hab mich schon die ganze Zeit darauf gefreut.

Ab ersten Februar habe ich mit meinem Trainingsplan mit einer Zielzeit von 2:10 Stunden gestartet. Ich hatte gemischte Gefühle. Dadurch das ich mich gut 1,5 Jahre erst mit Eisenmangel und dann mit Vitamin B12 Mangel „rumschlagen“ musste, konnte ich meine Grundform nicht wie gewünscht aufbauen. Aber ich wollte es wenigsten versuchen. Die einzelnen Trainings liefen auch ganz gut, wenn auch mit viel Kraftaufwand. Nach 6 Wochen kam dann der Testlauf über 10 Kilometer in unter 59 Minuten. Leider wurde daraus nichts. Ergebnis war dann 1:02 Stunde. Zwar kein Drama, aber der Lauf war nicht nur mega anstrengend sondern ein einziger Kampf und Krampf. Daher habe ich mich entschlossen, meine Zielzeit über den Haufen zu schmeißen. Es hieß nur noch ankommen und Spaß haben. Das kam einem Freund und Mitläufer auch sehr entgegen 🙂 Nach einer Knie OP war auch sein Motto nur ankommen. So habe ich dann auch die letzten Trainings bestritten. Zwischendurch bekam ich Nachrichten mit: ich kann doch nicht mitlaufen oder ich laufe, aber steige zwischendurch aus. Natürlich hatte ich Verständnis, aber wollte doch viel lieber gemeinsam laufen.

Am Samstag bin ich dann erst zu Claudi, Andre & Joy gefahren. Wir haben gemeinsam gefrühstückt und uns dann zu viert auf dem Weg nach Hamburg gemacht. Für Joy war es die erste große Reise im Auto, daher war Frauchen etwas aufgeregt. Nach einer anfänglichen Nervosität hat sich Joy aber tapfer geschlagen. Gegen 15 Uhr sind wir dann in unserem Hotel angekommen. Wir hatten uns für das Radisson Blu an der Messe entschieden https://www.radissonhotels.com/de-de/hotels/radisson-blu-hamburg . Ein tolles Hotel und scheinbar waren wir hier richtig, die Elite Läufer waren hier einquartiert 😉 Nach dem Check In ging es zur Expo, um die Startunterlagen abzuholen. Das war aber kein leichtes Unterfangen, da entweder nicht so doll ausgeschildert oder wir zu blind waren. Aber wir wurden fündig und hatten alles was wir zum Start brauchten.

Danach haben wir uns in Planten un Blumen noch einen Kuchen und was zu trinken gegönnt. Anschließend machten wir dann eine kleine Pause, damit die kleine Fellnase Joy sich etwas erholen konnte – natürlich völlig uneigennützig – bevor es zum Abendessen ging. Hier hatten wir uns einen kleinen Italiener in der Nähe des Hotels ausgesucht, Pastaparty war quasi angesagt. Drinnen gab es keinen Platz mehr, sodass wir draußen sitzen mussten. Die Optik der Tische war jetzt nicht so dolle, dafür das Essen umso besser. Ich war so dankbar, dass ich mich für meine Winterjacke entschieden hatte, auch wenn das manchmal für komische Blicke sorgte. Und auch dieses Wochenende hat über Hamburg zwar wieder die Sonne gelacht, aber es war frisch. Nach dem Essen ging es gut gestärkt früh ins Bett, damit wir am nächsten Morgen frisch und ausgeruht sind.

Um 7 Uhr ging es dann zum Frühstück, naja eher zum Kaffee und einem Nutella Brötchen 🙂 Interessant, dass sich die Elite eher ein feudales Frühstück mit allem möglichen gegönnt hat. Danach haben wir uns zum Start begeben, welcher vom Hotel nur paar Minuten Fußweg war. Wir hatten perfektes Laufwetter. Die Sonne schien, der Wind vom Vortag hatte sich auch verzogen und ca. 8 Grad. Das war der Grund, dass ich mich für lange Laufkleidung entschieden hatte – bin ja eher die Frostbeule.

8:25 Uhr war der Start. Im Startblock warteten wir geduldig und trugen brav die FFP2 Maske. Von der Atmosphäre war es aber kein Vergleich mit Köln. Es fehlte mir etwas Musik zum einstimmen. Auch der Start selber kam etwas überraschend. Es wurde nicht untergezählt und plötzlich ging es los. Andre und ich hatten uns am Abend vorher auf einen entspannten Lauf entschieden. Wir wollten mit einer 6:30er Pace laufen und einfach Spaß haben. Und so haben wir das auch gemacht. Es ging erst Richtung Reeperbahn und Altona. Da hatten wir die erste Überraschung, es ging leicht bergauf. Und das in Hamburg, nix flacher Norden. Von Altona ging es wieder leicht bergab Richtung Fischmarkt und Hafencity. Auch hier gab es wieder leichte Steigungen bevor es durch einen Tunnel zum Jungfernstieg ging. Da waren wir bei KM 12 und das wäre der Punkt gewesen, bei dem Andre eigentlich aussteigen wollte – eigentlich. Aber es lief bei uns beiden, wir hatten Spaß und haben es einfach nur genossen. Also sind wir gemeinsam weiter zur Außenalster, die ging es einmal zu umrunden bevor es wieder Richtung Messe ging. Kilometer 21 wurde nochmal richtig knackig. Da hat man schon 20 Kilometer in den Beinen und muss zum Ziel noch nen Berg hoch rennen und das im Norden. Hätte mir das einer vorher gesagt, ich hätte es nicht geglaubt. Als wir den letzten Anstieg gemeistert hatten ging es Richtung Ziel. Hier wurden wir auf den letzten Metern von Claudi & Joy angefeuert. Nach 2:20 Stunden waren wir glücklich im Ziel.

Im Ziel haben wir uns noch etwas gestärkt. Der Wind kam aber dann leider wieder und uns wurde dann jetzt doch etwas kalt. Nachdem wir unsere beiden treuen Fans eingesammelt haben, ging es zurück zum Hotel. Wir wollten jetzt erstmal heiß duschen und etwas die Füße hochlegen. Um 14 Uhr haben wir uns dann auf den Weg gemacht. Erstmal ging es zu Alster wo wir einen Happen gegessen haben. Der Weg war nicht weit, aber mit 21 Kilometern in den Beinen ist man nicht ganz so Fußschnell und läuft etwas unrund 🙂 Von hieraus haben wir noch einen Spaziergang Richtung Speicherstadt gemacht. Wir haben gemerkt, dass Bewegung im Anschluss gut tut – wenn auch etwas schwerfällig. Von der Speicherstadt ging es zum Abendessen in der Schifferbörse, wo wir nochmal richtig geschlemmt haben.

Am nächsten Morgen haben wir uns lieben Menschen aus Hamburg zum Frühstück getroffen – ein Namensvetter von Andre – Andre und Melanie. Laufen verbindet eben. In der Hotel Lobby haben wir dann gesehen, dass auch Elite Läufer am nächsten Tag nicht rum hüpfen wie junge Götter, sondern auch etwas schwerfälliger unterwegs sind. Ist dann auch für einfach Hobbyläufer tröstend. Nach einem leckeren, ausgiebigen Frühstück und netten Gesprächen haben wir uns wieder auf dem Weg nach Köln gemacht.

Es war ein schönes Wochenende, mit leiben Freunden und ein toller Lauf. Die kleine Joy hat auch ganz viel gelernt. Neben Auto- und Fahrstuhl fahren hat sie auch das erste Mal die Großstadt erkundet. Die Rückfahrt hat sie auch wieder ganz toll gemeistert. Der Halbmarathon war fast eine Sightseeingtour, nur laufend und einfach schön. Es waren auch ein paar Zuschauer an der Strecke die angefeuert haben. Das ist eins der Dinge, die ich in den letzten beiden Jahre vermisst habe. Aber ich muss auch sagen, von der Stimmung ist es nicht vergleichbar mit Köln – hier ist dann doch mehr Party. Aber es war eine Reise wert und hat sich auf jeden Fall gelohnt. Und der Blick in den Kalender hat dann gezeigt, dass es in 4 Wochen mit dem Vivawest direkt weitergeht. Aber da wird der Spaß im Vordergrund stehen.