Heute war der Tag, auf den ich mich das ganze Jahr gefreut habe. Obwohl es anfangs nicht gut aussah, ob ich überhaupt an den Start gehen konnte. Denn „meine“ bisherigen Staffelläufer konnten oder wollten dieses Jahr nicht starten. Dazu kommt, dass 2017 nicht mein Laufjahr war. Den Winter lief eigentlich noch alles ganz gut – ich bin das erste Mal überhaupt durchgelaufen – kam im Frühjahr der komplette Einbruch Ich war kurz davor die Laufschuhe an den Nagel zu hängen. Aber aufgeben gibt es nicht. Also Zwangspause eingelegt, Laufuhr zugelegt und einen Trainingsplan ausgesucht. So habe ich im Juni wieder von fast Null gestartet. Das blöde ist nur, dass ich meist etwas ungeduldig bin 😀 und ich am liebsten auch schnell Ergebnisse sehe, aber ich muss mich in Geduld üben. So hatte ich meine anderen beiden Events, Zoolauf und Women`s Run, als erste Messlatte genommen – damit konnte ich zumindest arbeiten. Also weiter trainiert und auch im Urlaub fleißig gelaufen. Kurz vorher wurde ich gefragt, ob ich bei einer Staffel von anderen Kollegen mitlaufen möchte – na klar, gerne! Welche Strecke soll ich laufen? Äh, 12 KM? Aber ich wollte unbedingt in „meiner“ Stadt laufen. Also, klar bin dabei.
Im Urlaub hatte ich mal kurz Zweifel, schaff ich das? Im Training bin ich bisher einmal 12 KM gelaufen, aber es war ein langer, langsamer Dauerlauf mit einer Zeit von 1:36 Stunde. Aber ich bin unter spanischer Sonne fleißig gelaufen, was mir sicherlich auch geholfen hat. Zurück habe ich eine Woche vor dem Start einmal einen Testlauf gewagt. Ergebnis 1:24 Stunde. Ok, für manche das Tempo einer Rennschnecke, aber für mich erstmal ok.
Also ging ich heute mit gemischten Gefühlen an den Start. Natürlich war ich aufgeregt und hatte auch Zweifel. Aber ich habe versucht den Kopf auszuschalten und einfach nur an`s Laufen und den Spaß zu denken. Das Wetter war gut. Petrus ist halt doch ne kölsche Jung. Samstag hatte es noch Hunde und Katzen geregnet, aber Sonntag hat die Sonne gelacht und es war trocken. Temperaturen um die 13 Grad. Im Schatten war es etwas frisch. Aber wer mich kennt, weiß das das nichts ungewöhnliches für mich ist 😛
Um 10 Uhr war der Start in Deutz und es wurde in Wellen und unterschiedlichen Blöcken gestartet. Ich stand im orangenen Block und durfte um 10:15 Uhr die Startlinie überqueren. Am Anfang ist es immer etwas wuselig und man muss sich seinen Weg bahnen und sein Tempo finden. Die Pacemaker mit den Luftballons und entsprechenden Zeiten habe ich von Anfang an ignoriert . Ich wollte nicht zu schnell starten und die Deutzer Brücke nicht direkt schnaufend hinter mich bringen. Nach der Brücke ging links ab Richtung Holzmarkt und dann am Rheinufer lang Richtung Rodenkirchen. Es lief bisher eigentlich ganz gut. Ich hatte mir zum Ziel gemacht eine Pace von unter 7 Minuten im Durchschnitt zu laufen. und meine Herzfrequenz im Auge zu behalten – dank einer Laufdiagnose vor 2 Wochen bin ich mittlerweile Lauftechnisch etwas schlauer. Damit würde ich meine geplant Zeit von 1:24 Stunde schaffen. Ab Kilometer 6 – vor der Rodenkirchener Brücke – kam es zu einem kurzen „Mimimi“. Ich bekam Seitenstichen. Da es selbst mit Pace drosseln nicht besser wurde, habe ich mich entschieden ein paar Meter zu gehen und die Seitenstiche wieder weg zu atmen. Was mir auch gelang. Danach merkte ich plötzlich meinen rechten Oberschenkel und dachte mir, was soll das denn jetzt? Aber egal, einmal kurz durchschütteln, Kopf frei bekommen und weiter. Vielleicht einfach Kopfsache. Kurz danach kam ich in Rodenkirchen an. Und die Rodenkirchener waren super. Bis dahin war die Strecke leider nur von vereinzelten Gästen gezäumt. Durch den Applaus und die Zuspruch bekam ich wieder Luft. Bei Kilometer 9 kam die 2. Verpflegungsstation. Auch wenn ich keinen Durst hatte, habe ich mittlerweile gelernt trotzdem etwas Wasser zu trinken. Da ich zu denjenigen gehöre, die während der Laufs trinken können (verschütte dann einfach alles und das ist ja Verschwendung 🙂 ), bin ich paar Schritte zügig gegangen. Danach kam ich auch wieder gut in den Tritt und konnte auch den Einen oder Anderen überholen. Abb Kilometer 10 lief ich neben einer Läuferin die für mich ein super Tempo hatte. Nachdem wir so ein paar Meter nebeneinander liefen kamen wir etwas ins quatschen. Ja ich war verwundert. Ich konnte mich trotz des Tempos unterhalten. Zwar keine Romane, aber etwas Smaltalk. Sandra heißt sie, lief den Marathon und war mit ihrer Laufgruppe da. Am Ubierring standen dann plötzlich meine Freunde 🙂 Ich hatte sie die ganze Zeit schon vermisst. Aber diese Etappe ist schwierig – ohne öffentliche Verkehrsmittel, die natürlich an diesem Tag nur eingeschränkt zur Verfügung stehen – an verschiedene Streckenabschnitte zu gelangen. Umso größer war meine Freude, als ich quasie „angebrüllt“ und angefeuert wurde – einschließlich mit einem kleinen Plakat. Danke Euch: Sylvia & Ingo, Angelika & Markus, Gaby und Claudia. Ab Kilometer 11 wurde es dann langsam schwierig. Aber Sandra hat mich die ganze Zeit gezogen und mir verbal in den Hintern getreten – Danke dafür 🙂 Und dann sah ich das Severienstor am Chlodwigplatz und hab die letzte Meter nochmal Gas gegeben. Kurz vor der Wechselzone habe ich mich bei Sandra bedankt und ihr weiterhin viel Spaß und Erfolg gewünscht. Vor lauter Freude habe ich vergessen meine Uhr zu stoppen, erst als ich beim 2. Staffelpartner stand. Ergebnis war da 1:24 Stunde und damit konnte ich eigentlich zufrieden sein. Nachdem ich mich etwas erholt und getrunken habe, ging es weiter zum 3. Wechselpunkt. Unsere dritte Läuferin ist leider ausgefallen, so musste der 2. Startet zwei Abschnitte – 11,5 KM und 7 KM – durchlaufen. Am Ebertplatz startete unsere Schlussläuferin – 12,5 KM – mit Zieleinlauf am Dom. Als wir sie auf die Strecke geschickt hatten, machten wir uns auf dem Weg zum Ziel. Nachdem sie im Ziel war versuchten wir in den Zielbereich zu kommen, was sich als sehr schwierig rausstellte und uns nur mit sehr viel Glück gelang. Die Verpflegung ist dort sehr nett 🙂 Zufrieden sind wir abschließend zum Neumarkt und trafen noch einpaar andere Kollegen von unseren anderen Staffeln. Nach einem Kölsch machte ich mich dann etwas müde auf den Heimweg. Ich freute mich auf eine schöne Dusche und die Blackroll. So ne Blackroll ist eine nette Erfindung um müde Muskeln wieder munter zu machen.
Anschließend hab ich mal einen Blick auf die Ergebnisse gewagt. Meine Zeit war abschließen 1:23 Stunde, also tatsächlich etwas schneller als geplant und somit war ich dann doch noch etwas zufriedener und stolz. Denn 12 KM bin ich bisher erst drei Mal gelaufen. Das Endergebnis unserer Staffel 556 von 736. Sicher, es geht schneller, aber wir sind zufrieden und stolz auf uns!
Da ich jetzt nun 2 Buchstaben als Medaille habe, K und Ö, muss ich wohl noch mindestens zwei Mal mitlaufen, um das L und das N zu holen. Und auch wenn der 4 Streckenabschnitt vielleicht nicht zu den schönsten Abschnitten gehört, einmal am Dom einlaufen ist auch ein Ziel. und natürlich einmal durch mein Veedel – Ehrenfeld . Damit hätte ich dann die fehlenden Buchstaben. Mal schauen ob es klappt. Und eine Zeitverbesserung wird auch angepeilt. 1:10 – 1:15 Stunde für 12 KM wäre schon schön. Da ich dank der Lesitungsdiagnose weiß wie es theoretisch geht, kann ich daran arbeiten.
Diese Woche werde ich wohl entspannen und dann geht es weiter im Trainingsplan. Mein Fazit zu diesem Event: Ich würde ich es wieder tun! Auch wenn ich Zweifel hatte, ist es immer wieder ein Erlebnis und ich freue mich auf`s nächste Jahr.
Danke Markus für dieses nette kleine Video 😉
Toll geschrieben, ich lese deine Berichte super gerne , freut mich, dass es für dich ein schöner Tag war und ich dabei sein durfte ?
Danke schön ? Freut mich, wenn dir die Berichte gefallen.