Neben vielen anderen Reiseziele liebe ich Sonne & Meer. Also hatte ich mich dazu entschieden, nachdem es auch verschiedenen Gründen ein paar Jahre nicht geklappt hatte, 2014 ist es soweit – es geht wieder in die Sonne. Wettertechnisch hatte ich die Erfahrung gemacht, dass Urlaub zu Hause für einen Sommerurlaub nicht unbedingt geeignet ist. Abgesehen davon, dass der Erholungswert doch ein anderer ist. Jetzt musste nur noch das richtige Ziel gewählt werden. Wo ist um diese Jahreszeit auf jeden Fall warm? Wo war ich noch nicht? Und was kann mein Umfeld empfehlen? So viel die Wahl auf Gran Canaria.
Nachdem das Thema wann und Ziel geklärt war, fehlte noch das passende Hotel und die Frage in welchem Ort. Es sollte in den süden der Insel gehen – Playa de Ingles. Kurz überlegt, mit Riu Hotels hatte ich bisher immer gute Erfahrung gemacht, aber diese „Hotelbunker“ oder „Bettenburgen“ sind nun mal gar nicht mein Fall. Also entschied ich mich für das Riu Don Miguel http://www.riu.com/de/Paises/spanien/gran-canaria/hotel-riu-don-miguel/index.jsp. Und eins war klar, es wird eine Mischung aus Strand- und Erkundungsurlaub. Wobei hier der Löwenanteil auf Strandurlaub lag.
Mit der Air Berlin ging es am 30.08.2014 ganz früh los. Ich weiß ja, dass auch Fluggesellschaften sparen müssen, aber ich kann mich noch daran erinnern, dass es bei Mittelstreckenflügen durchaus etwas – auf einem Tablett serviert – zum Frühstück gab. Das hat sich anscheinen geändert. Neben den üblichen Getränken wie Kaffee oder Tomatensaft gab es ein Sandwich. Da ich Hunger hatte, wurde es natürlich auch gegessen. Aber unter uns, ich hätte es besser gelassen. Und eins wusste ich bereits, beim Rückflug können die das für mich gedachte Sandwitch gerne behalten. Ich bin mit Sicherheit der große Feinschmecker und man kann mich Essenstechnisch mit kleinen Dingen eine Freude machen, aber das war selbst für mich nichts. Aber egal, die Vorfreude auf Sonne und warme Temperaturen entschädigten mich.
In Las Palmas gelandet began der allgemeine Touriablauf: Koffer einsammeln, Ausgang mit dem Reiseveranstalter suchen und in den passenden Bus setzen lassen. Wetter und Temperaturen waren bei Ankunft wie erhofft. Im klimatiersten Bus, ging es dann einmal vom Norden in den Süden, was schon einmal einen Blick auf die Insel werfen ließ. In Playa de Ingles angekommen, wurde das Eine oder Andere Hotel angefahen, bei dem ich froh war, das nicht gebucht zu haben. Als auch ich dann endlich aussteigen durfte, war ich doch erstmal mit meiner Wahl zufrieden. Der Empfang war freundlich und das Zimmer ließ auch keinen Wunsch offen. Kleiner haken – Balkon zur Straße. Eine kurze Nacht, die Anreise, machten dann doch etwas müde. Also entschloss ich mich, den ersten Tag erst einmal am Pool zu verbringen. Hier versuchte ich dann ersteinmal bei „la Camarera“ meine Spanisch Kenntnisse. Und das lief gar nicht schlecht. Ich erklärte ihr, dass ich spanisch lerne und diese auch hier gerne sprechen möchte. Das hatte zur Folge, dass sie sich quasie „weigerte“ mit mir deutsch zu sprechen. Aber das war ja auch so gewollt. So verging der erste Tag ganz faul am Pool, wo ich die Sonne genossen haben und nach dem Abendessen wurde die Umgebung erkundet. Leider machte sich hier etwas Enttäuschung breit – spanisches Flair – gibt es nicht. Es gibt die allgemein üblichen Supermärkte und sogennaten Einkaufszentren. Diese netten Zentren sind eigentlich ein geschlossenes gebäude in dem Shops, Bars und Restaurants untergebracht sind. Wobei sich für mich die Frage stellt, warum soll ich mich bei so tollem wetter irgendwo reinsetzen? Was ist aus kleinen Straßencafes und gemütlichen Restaurants geworden? Also hab ich nach der ersten Erkundungstour im Supermarkt etwas eingekauft, Spanische Flair kann man sich mit Vino de Verano auch selber schaffen und ganz entspannt den abend auf dem Balkon ausklingen lassen.
Natürlich versuchte auch das Hotel für ein ansprechendes Abendprogramm zu sorgen. Dieses erschien alle 2 Tage in Form einer Sängerin namens „Cherry“. Sie trällerte bekannte Songs. Allerdings merkte bereits beim 2. Auftritt, dass das Repertoire und die Reihenfolge immer das Gleiche war. Nichtsdesdotrotz war es einfach schön, draußen zu sitzen und einfach nur die Sonne genießen. Und selbstverständlich versuchte ich mich auch hier auf spanisch zu Verständigen – mit Erfolg. Und „el camarero“ Manuel hatte aufgrund der Namensverwandschaft Spaß daran.
Das Abendessen im Hotel entwickelte sich leider zu einem reinem Touriessen. Es wurden zwar regelmäßig Themenanbende angekündigt, aber das passende Essen konnte man nur suchen. Schade, dass kannte ich von der Hotelkette bisher gar nicht. Das Einzig typisch spanisch war allabendlich eine Paella und Gazpacho. Diese waren auch sehr lecker, der Rest – Nudeln, Pizza oder Pommes – waren recht geschmacksneural. Aber mit Salat kann man nicht wirklich was falsch machen.
Natürlich durfte auch die Erkundung der Insel nicht fehlen. Also wurde für 3 Tage ein auto gemietet. Ich hatte mir anhand des Reiseführers drei interessante Routen mit vielen sehenswerten Punkten ausgeguckt. Mit diesen Touren würde ich eigentlich fast die ganze Insel sehen.
Mit der ersten Tour ging es von Playa de Ingles über Puerto Mogan in die Berge nach Mogan, Tejeda und Telde. Sehenswürdigkeiten von Telde findet man in der Altstadt. Mogan lockt durch eine wunderschöne Windmühle und „Küchengeräten“ in Übergröße. Ein kleiner abstecher loht sich hier. Anschließend an der Küste entlang nach Playa de Ingles. Und dort wieder das Hotel zu finden war gar nicht so einfach. aber es blieben ja noch 2 Tage zum üben.
Am 2. Tag hieß es erstmal, ab nach Las Palmas. In die Altstadt , über die „Einkaufsmeile“ und zum Hafen. Anschließend ging die Fahrt weiter nach Arucas und Firgas. Firgas ist klein und unscheinbar, aber ein Abstecher lohnt sich. Mineralwasser auf Gran Canaria kommt meist aus dem Örtchen Firgas. und die anwohner dort sind anscheinend auch sehr stolz darauf. Arucas ist die 3. größte Stadt und lohnt sich schon wegen der Kathedrale.
Der 3. und letzten Tag ging nach Puerto Rico. Hier sollte es den angeblichen schönsten Sandstrand geben. Naja, der Sand ist nicht alles. Für mich muss das Umfeld auch stimmen. Daher habe ich mich hier nicht lange aufgehalten und fuhr weiter nach Puerto Mogan. Also wenn nochmal Gran Canaria, dann in diesem schönen kleinem Örtchen. Von hieraus ging es an der Westküste weiter nach Aldea. Hier erwartet mich ein Straßenfest oder der Wochenmarkt, ich weiß es ehrlich gesagt nicht so genau. Es schien aber das ganze Dorf auf den Beinen zu sein und zu feiern. Ich fuhr immer weiter die Küste entlang und kam anschließen nach Agaeta, wo ein Zwischenstopp eingelegt wurde. Ein einem kleinen Cerveza ging es weiter entlang der Küste um die restliche Insel herum, über Las Palmas wieder nach Playa de Ingles. Nach erfolgreicher Hotelsuche wurde das Auto nun letzmalig abgestellt und alle Bilder von der Speicherkarte gesichert. Die Ergebisse findet Ihr unter http://manuela.meine-bilder.info/Website/Orte_%26_Stadte/Seiten/Gran_Canaria.html. Ich hoffe hiermit kann ich Euch einen kleinen Eindruck verschaffen.
Jetzt wird manch einer sagen, da gab es doch bestimmt noch mehr – sicherlich. Man könnte noch Wanderungen an den Bergseen durchführen und die eine oder andere Sehenswürdigkeit aus dem Reiseführer abhaken. Aber ich fand, das ich mit den 3 Touren fast alles abgedeckt habe. Aus diesem Grund wurde die restliche Zeit entspannt und auch brav spanisch gesprochen und vakabeln geübt.
An 2 Tagen gingen die Temperaturen tagsüber auf c. 35 Grad, was für manche jetzt zu heiß war. Aber ihr werdet lachen, ich fand es schön 🙂
Ich haben den Strand, die Sonne und das Meer genossen und habe mich auch tatsächlich besser erholt, als wenn ich meinen Urlaub zu Hause verbracht hätte.
Leider fehlte mir einfach das spanisch Flair. Die Möglichkeit mich Abends in eine gemütliche Bar oder in ein Cafe am Strand zu setzen, ohne das Gefühl einer Massenabfertigung haben zu müssen. Es war ein schöner Urlaub, aber ob es mich nochmal nach Gran Canaria zieht? Ich denke eher nicht.