Rückblick auf mein Laufjahr 2017

Also 2017 kann ich nicht wirklich als mein Laufjahr bezeichnen. Im Februar/März war ich, nach 5 Jahren laufen, kurz davor die Schuhe an den Nagel zu hängen. Den Winter 2016 war ich das erstmal durchgelaufen und mit Zwiebellook habe ich auch die Temperaturen überstanden 😉 Freunde die mich kennen, wissen, dass meine Wohlfühltemperatur erst ab 25 Grad aufwärts beginnen. Aus dem Grund hab ich im Winter meist pausiert. 2016 war es anders. Aber im März kam mein absoluter Tiefpunkt. Ich konnte nicht mehr durchlaufen – keine 10 KM, keine 8 KM, noch nicht mal 5 KM klappten. Also habe ich mir im März eine 2 wöchige Laufpause verordnet um mir Gedanken zu machen, wie es weitergeht.

Das Laufen aufgeben wollte ich nicht und war auch keine Option. Wie heißt es so schön: Hinfallen, Krone richten und wieder aufstehen. Also hab ich als erstes nach einem Trainingsplan gesucht und bin unter https://www.lauftipps.ch/news/aktuelles-laufsport/themenuebersicht/ fündig geworden. Da in diesen Plänen meist Angaben der Herzfrequenz zu finden waren, habe ich mich für eine Laufuhr entschieden. Außerdem passte die Runtastic App nicht mehr für mich. Die KM Angaben und Zeiten waren plötzlich unwirklich. Wenn man seine Laufstrecke kennt und die KM Angaben plötzlich nicht mehr stimmen, dann verwundert das schon.

Anfangs hatte ich mich für die neue Polar M430 entschieden. Musste aber bald feststellen, dass sie nicht ganz meinen Wünschen und Vorstellungen entsprach. Also habe ich auf die Garmin Foreunner 235 gewechselt und war begeistert. Display gut beim Laufen ablesbar und die Einstellungsmöglichkeiten sind auch gut.

Also startete ich mit neuer Uhr und Laufplan von vorne. Aber bei den ersten Läufe merkte ich schon, dass ich mit den Herzfrequenzbereichen sind klar komme. Langsame Läufe sollten mit der HF 125-135 gelaufen werden. Tja, das wäre für mich schnelles Spazierengehen gewesen. Denn wenn ich bei mir die Treppe runtergehe bin ich schon bei 110 und etwas schneller gehen bei 125 und beim langsam laufen konnte ich die HF zumindest bei 145 stoppen. Also habe ich mich für diese HF entschieden. Denn wie heißt es so schön: man soll sich dabei noch locker unterhalten können und laufen ohne schnaufen – und das hat geklappt. Auch wenn ich nicht weiß, ob das gut und richtig war.

Also zog ich den Trainingsplan 12 Wochen durch – langsame, lange Dauerläufe, lockere Dauerläufe und Intervalltraining. Es ging langsam wieder aufwärts. Aber auch nur langsam. Und Geduld ist nicht meine Stärke.

Ich trainierte weiter und hatte mich für den 5. Kölner Zoolauf im Juli und für den Women`s Run im August angemeldet. Es sollten Tests werden und natürlich mag ich diese Volksläufe auch. Denn ich habe Ziele 🙂  5 KM in/unter 30 Minuten und 10 KM in/unter 60 Minuten. Beim Zoolauf kam die erste Bestandsaufnahme. Mit einer Zeit von 34 Minuten war und konnte ich zufrieden sein. Denn wirklich Speed aufnehmen, selbst wenn man es kann, klappt auf dem Gelände und aufgrund der Anzahl der Läufer nicht ganz. Also weitertrainiert, denn es gibt ja noch Luft nach oben! https://www.manuelaswelt.com/2017/07/16/5-koelner-zoolauf-am-14-07-2017/

In der Zwischenzeit hörte ich immer wieder von Leistungsdiagnose und machte mir so meine Gedanken dazu. Aber nächstes kam der Women’s Run im August. Ich war unsicher und wusste nicht, ob ich die 5 KM im gewünschten Zeitfenster erreiche. Aber mir gefällt dieser Lauf und daher gab es keine Frage, ob ich dort an den Start gehe. Mein Ziel war nach 32 Minuten ins Ziel zukommen. 33:48 Minuten sind es letztendlich geworden. Aber auch damit war ich zufrieden. https://www.manuelaswelt.com/2017/08/14/womens-run-koeln/

Danach habe ich, auf die Empfehlung eines Läufers aus einer Facebook Gruppe, einen Termin für eine Leistungsdiagnose https://www.wallenborn.de im September gemacht.

Kurz vor meinem Urlaub wurde ich von Kollegen gefragt, ob ich nicht in ihrer Staffel beim Köln Marathon mitlaufen wolle. Einerseits habe ich mich gefreut, denn meine bisherigen Staffelkollegen wollte oder konnten dieses Jahr nicht mitlaufen und ich hatte den Start für mich schon abgehakt. Aber andererseits hatte ich Zweifel – 12 KM? Diese Strecke war ich bisher nur im Schneckentempo gelaufen und es war meine längste Strecke. Aber in „meiner“ Stadt zulaufen wollte ich mir auch nicht entgehen lassen – also hab ich zugesagt.

Dann ging es erstmal in den Urlaub – Lanzarote. Ich freute mich auf Läufe am Strand, denn das hatte ich schon vor 2 Jahren gemacht und war eine super Konditionsbombe. Vorsichtshalber hatte ich auch meine Laufschuhe eingepackt. Vor Ort musste ich feststellen, dass der Strand von Playa Blanca sich mit ca. 500 Meter nicht wirklich zum laufen eignete. Also lief ich immer an der Promenade Richtung Leuchtturm entlang – weniger Touristen 😉 Die Strecke hatte gerade Bereiche und auch Steigungen, also war alles dabei und es hat mir unter der spanischen Sonne immer Spaß gemacht. Und das war wichtig, denn den Spaß hatte ich manchmal beim Laufen verloren.

Zurück aus dem Urlaub ging es zur Leistungsdiagnose. Die Ergebnisse waren interessant! Ich habe die ersten 4 Laufjahre völlig falsch trainiert. denn ich war, nachdem ich damals 30 Minuten am Stück durchlaufen konnte, einfach drauf losgelaufen. Am Anfang hat man damit Erfolg, aber danach kommt nichts mehr. Keine Leistungssteigerung was KM oder Tempo angeht. Hintergrund hierfür bei mir war, dass das ausgeschüttete Laktat bei mir ab einer Pace von 8 km/h quasi Mambo tanzt und nichts mehr geht. Also bekam ich einen Trainingsplan mit entsprechenden Herzfrequenzbereichen. Ich sollte vor allem Ausdauertraining machen und Intervalltraining. Und eins hatte ich mir bisher schon gemerkt – so komisch es klingt, aber lange langsame Läufe machen einen schneller. Außerdem sollte ich die ersten 12 Wochen Tempodauerläufe weglassen. Fokus war Ausdauer und Intervall. Und mit den HF Bereichen kam ich auch besser klar. Ausdauertraining sollte ich im Bereich bis max 154 laufen. Tempo zwischen 154-177 und Intervall ab 177.

Aber erst kam der Staffellauf beim Köln Marathon am 01.10., danach der neue Trainingsplan. Ich war nervös, denn es ist was anderes wenn man nur für sich läuft oder für ein Team. Aber ich wollte es unbedingt. Ich wollte es ruhig angehen lassen. Ab KM 6 gab es ein bisschen Mimimi, denn es fing hier und da an zu zwicken. Aber die Zuschauer in Rodenkirchen haben mich wieder zurückgeholt. Und ab KM 10 bin ich auf eine mir bisher unbekannte Läuferin namens Sandra aufgelaufen (nachher haben wir uns in einer Facebook Gruppe wiedergefunden). Sie hatte mich die letzten beiden KM gezogen, lief für mich ein gutes Tempo und mir auch verbal in den Hintern getreten. Letztendlich kam ich nach einer Zeit von 1:23 Stunde ins Ziel und war zufrieden. https://www.manuelaswelt.com/2017/10/02/koeln-marathon-firmenstaffel-01-10-2017/

Tja, nachdem Lauf ist vor dem Lauf und daher startete ich mit meinem Laufplan. Es ist anfangs wirklich eine Geduldsfrage, aber es scheint sich zu lohnen. Bis Ende des Jahres habe ich viele Ausdauerläufe gemacht und kann jetzt zB. 2 Stunden durchlaufen. Ja, zwar nicht in dem Tempo manch anderer, aber auch daran arbeite ich. Intervalltraining habe ich auch immer brav gemacht.

Ich bin zuversichtlich, dass ich jetzt trainiere und meine Ziele erreiche. Momentan liebäugle ich zb. damit 2018 nicht die Staffel beim Köln Marathon sonder den Halbmarathon laufe. Ja, ich kann es auch noch nicht ganz glauben, denn letzte Jahr wäre das unmöglich gewesen. Was ich auch nie geglaubt hätte, dass ich bei Regen oder Schnee laufen gehe und es mir egal ist, wie kalt es ist. Die Temperatur ist mir mittlerweile dank der richtigen Kleidung egal 😉 Aber momentan laufe ich egal wie das Wetter ist, dass wäre vor paar Jahren noch undenkbar gewesen. Ich würde mal behaupten ich bin Laufverrückt.

Und 2018 hat gut begonnen. Ich konnte die Zeit auf der Strecke von 13 KM innerhalb von 3 Wochen um 12 Minuten verbessern. Jetzt sind in den Trainingsplan, neben Intervall, auch wieder Tempodauerläufe eingezogen. Ich muss zugeben, die fallen mir aktuell schwer, da ich sie lange nicht mehr gemacht habe und mir auch das Tempogefühl fehlt. Aber auch hier hoffe und glaube ich, dass ich das Problem noch gelöst bekomme. Und bei Fragen weiß ich, dass ich Unterstützung aus der Einen oder Anderen Facebook Gruppe bekomme. Denn Läufer sind da anders als Fotografen, so zumindest meine Erfahrung. Fotografen waren in den meisten Gruppen arrogant und haben nur auf Google verwiesen und Anfänger meist „niedergemacht“. Meine Erfahrung in den Läufergruppen sind da komplett anders. egal wie blöd eine Frage ist oder wie oft sie gestellt wurde, sie wird geduldig beantwortet. Und das ist schön, denn dort findet man sehr viel erfahren Läufer die gerne weiterhelfen.

Also, das Jahr 2018 hat begonnen und vielleicht kann ich ja dieses Jahr von einem Halbmarathon berichten, obwohl mir noch 2 Buchstaben der Staffelmedalien fehlen 😉 #läuft