Viva West Halbmarathon 2020 Ersatz

Für den 17.05.2020 stand mein Halbmarthon für dieses Jahr im Kalender. Doch dieses Jahr ist ja alles anders. Wie so vieles wurde er natürlich auch abgesagt. Aber was tun, wenn man mitten im Training dafür ist? Richtig, weitermachen, da aufgeben keine Option ist. Also habe ich weiter an meinem Plan & dem Datum für einen Halbmarathon festgehalten.

Da ich den Lauf mit dem lieben Andre gelaufen wäre, hatten er und die liebe Claudia den Tag auch weiterhin in ihrem Kalender eingetragen. Andre hatte eine schöne Strecke rausgesucht, die sich für den Versuch die Bestzeit mit unter 2:10 Stunden zu knacken eigenen würde.

Das Training verlief eigentlich gut, aber ich war dennoch unsicher. Schaffe ich es diesmal? In Köln bin ich ja leider knapp gescheitert, hatte mich aber körperlich top gefühlt. Das war dieses Mal etwas anders. Ja, die Zuversicht und der Glaube daran war zwar schon da, aber ich fühlte mich nicht in der gleichen Form wie im Herbst 2019. Habe ich zu viel verglichen? Zu viel hinterfragt? Ist das Ziel zu hochgesteckt? Fragen die dann durchaus aufkommen.

Also machte ich mich an dem Sonntag Morgen auf zu Claudia & Andre. Das Wetter war bestens – genau meins. Die Sonne lacht und nicht zu kalt oder zu warm. Andre war mein persönlicher Pacemaker und Claudia war für den Rest zuständig 😉 Shuttlebus, Verpflegung (vor & nach dem Rennen), Fotografin, Entertainment und Motivation.

Um 09:30 Uhr war der Startschuss und wir begaben uns auf die Strecke. Der Streckenverlauf war ohne großartigen Höhenmeter, aber für uns Kölner ist ja eine leichte Steigung schon quasi ein Berg. Wir liefen jeweils 5 KM Runden. Hat den Vorteil man weiß ab der 2. Runde was auf einen zukommt, wann man Gas geben kann oder lieber etwas Tempo raus nimmt. Bis KM 16 lief auf alles Rund -weitestgehend. Die Leichtigkeit aus dem letzten Jahr fehlte mit tatsächlich. Zwar waren wir im Plan, aber es war harte Arbeit. Da Andre anscheinend einen eingebauten Tempomat hat, konnte ich mich immer gut orientieren. Tja, und dann lernte ich anscheinend das erste Mal den Mann mit dem Hammer kennen. Aber KM 16 hatte ich das Gefühl mit hat jemand den Saft ausgestellt. Ich konnte das Tempo nicht mehr halten, die Beine wurden schwer wie Blei und es wurde ein Kampf gegen Körper und Geist. Die nächsten 4 Kilometer waren alle 30 Sekunden über dem geplanten Tempo und durch die Trinkpausen zwischendurch musste ja auch immer wieder was gut gemacht werden. Ich kann leider nicht beim laufen trinken 🙂 zumindest nicht so, dass ich dann auch was davon hätte. Andre hat alles versucht mich weiter zu ziehen, aber ich musste ein paar Gehpausen einlegen. Auch Claudia hatte mich auf der letzten Runde verbal schön motiviert, aber es half nichts. Beim letzten Kilometer nochmal Augen zu und durch. Mit der Zeit 2.12.04 Stunden aber das Ziel verpasst.

Ich war ganz schön platt. Einerseits zufrieden den Halben gelaufen und geschafft zu haben, aber auch die Enttäuschung wieder an der Zeit gescheitert zu sein. Aber es sollte an dem Tag wohl nicht sein. Nach dem Lauf hieß es Wunden lecken 🙂 ein gut gekühltes Bier trinken (natürlich alkoholfrei) und grillen.

Nichts desto trotz bin ich stolz in unter den aktuellen Bedingungen gelaufen zu sein – es dennoch durch zuziehen. Normale Wettkampfbedingungen sind anders. Das Adrenalin die Tage vorher oder am Start fehlt. Und auch die Zuschauer machen einen großen Teil aus.

Da es 2020 wohl eher noch nichts mit Laufveranstaltungen wird, heißt es nun – Formaufbau. Die Zeit nutzen um Grundlagen für die gesteckten Ziele zu schaffen. Denn das Motto heißt ganz klar: hinfallen, aufstehen, Krone richten und weitermachen.

Claudia & Andre, ich danke Euch für Euren Einsatz, das leckere Essen, die Fotos/Videos und den tollen Tag. Es hat mir viel Spaß gemacht – abgesehen von 4 Kilometern 🙂