Women’s Run Köln 2018

Am 4.8.2018 stand der Women’s Run im Kalender. Der Sommer hat sich bisher von seiner besten Seite gezeigt. Eigentlich bin ich ein Sommerkind und liebe dieses Wetter, aber lauftechnisch ist es momentan nicht ganz so spaßig.

Ich hatte mich trotz der 34 Grad entschlossen an den Start zu gehen. Bei Anmeldung war es geplant eine Richtzeit für meinen 1. Halbmarathon am 7.10.2018 zu bekommen. Nachdem die Sonne die letzten Wochen ihr Bestes gegeben hat, hatte ich mich von meiner geplanten Wunschzeit schon verabschiedet. Eigentlich wollte ich die 8 KM in 50 Minuten laufen. Also hatte ich die Zeit auf 54 Minuten hochgesetzt.

Über den Veranstalter wurde im Vorfeld kommuniziert, dass aufgrund der Hitze für ausreichend Wasser gesorgt wird. Also hatte ich mir keine weitern Gedanken dazu gemacht. Der Lauf startet um 17 Uhr. Ich hatte mir selber auch genügend Getränke eingepackt. Die Zeit vorher haben wir so lange wie möglich im Schatten verbracht. Denn ohne Bewegung war es dort auszuhalten 🙂  Sylvia war als Glücksbringer, zum anfeuern und als Taschenträger mitgekommen. Zusätzlich haben wir noch Claudia und Andre, zwei neu dazu gewonnene Lauffreunde, getroffen. Claudia hatte schon den 5 KM Lauf hinter sich und erwähnt die nicht gut geklappte Wasserversorgung.

Claudi und ich sind dann kurz vor Start durch die aufgestellte Wasserdusche und wollten in unseren Startblock. Tja, der war leider total überfüllt und bereits geschlossen. Also hieß ab nach ganz hinten zu all den Walkern. Der einzige Vorteil war, dass wir nicht in der prallen Sonne bis zum Startschuss standen.

Als es dann endlich los ging, hieß es für mich Slalom laufen. Ich musste mich leider durch all die Walker durchschlängeln und aufpassen, dass ich nicht über irgendwelche Stöcke falle. Ja, es ist ein Lauf bei dem Freundinnen zusammen laufen, aber wenn man an 4-5 Mädelsgruppen vorbei muss und mit Zeitmessung läuft, ist das lästig.

Also waren die ersten beiden Kilometer Kraft- und Nervenaufreibend. Zufrieden war ich, dass ich diesmal den „Anstieg“ über die Deuter Brücke“ leichter geschafft habe. Von der Deutzer Brücke ging es wieder Richtung Altstadt und der erste Verpflegungsstation. Beim 5 KM hat es hier für einige Läuferinnen kein Wasser mehr gegeben. Also war ich gespannt. Und ja, es gab Wasser. Also 2 Becher gegriffen. Einen getrunken, der andere wurde über den Kopf geschüttet. Danach weiter am Rheinufer Richtung Philarmonie. Die Treppen wollte ich gestern bewusst nicht hochlaufen und hab mich daher fürs gehen entschieden. War vielleicht ein Fehler, denn danach habe ich irgendwie meinen Rhythmus verloren. Außerdem ging dann wieder das Slalom laufen weiter. Der Weg über die Hohenzollernbrücke relativ eng und an Mädelsgruppen vorbei laufen eher schwierig. Ein Lichtblick war die Musikgruppe am Ende der Brücke und die Sicht auf die 2. Verpflegungsstation. Dort angekommen, wurde ich enttäuscht. Es gab lediglich eine kleine Pfütze Wasser, die bei den Temperaturen überhaupt nicht gereicht hat. Ab jetzt habe ich mich geärgert, dass ich meinen Trinkgürtel nicht mitgenommen habe. Weiter ging es ging es Richtung Park am Tanzbrunnen, am HDI und RTL Gebäude vorbei. An den nächsten 2 Wasserstationen musste ich fast jeweils eine Minuten warten um etwas zu trinken zu bekommen 🙁 Das füllen aus PTE Flaschen und System war leider nicht gut, es war ein reines durcheinander. Die Hitze machte immer mehr zu schaffen und nach der Wartezeit habe ich mich von jeglicher Zeit verabschiedet. Ab jetzt hieß es nur noch – ins Ziel kommen. Ab KM 5 gingen einige Läuferinnen zwischendurch immer wieder. Von den angekündigten Helfern, die zwischendurch mit Wasserflaschen für die schwächeren Läuferinnen an der Strecke sein sollten, habe ich nur einen im Park gesehen. Ab KM 6 wurde mir quasi auch so ziemlich alles egal. Auch wenn die Herzfrequenze immer ok war, habe auch ich mir zwischendurch Laufpausen gegönnt.Der Frust war groß. Zeit dahin, die Hitze machte zu schaffen, Verpflegung einfach schlecht und es machte keinen Spaß. Abbrechen war aber keine Option, denn das Ziel war ja nicht mehr weit. Und ich wollte meinem Motto: Immer laufend ins Ziel gerecht werden. Also den letzten Kilometer nochmal Augen zu und kämpfen. Auf den letzten 500 Metern hab ich dann nochmal Gas gegeben und war froh bekannte Gesichter im Ziel zu sehen. Dank Andre und Sylvia gibt es auch tolle Fotos.

Auch wenn ich lächelnd ins Ziel kam, saß der Frust tief. Ich habe mir das wohlverdient Erdiger alkoholfrei abgeholt und bin zu meinen Freunden gegangen. Claudi hat es dann mit einem neuen Rekord für sie ins Ziel geschafft. Glückwunsch nochmal dazu! Sorry, wenn ich das gestern direkt nach dem Lauf nicht so würdigen konnte. Hol ich nach 😉

Meinen Unmut zur Verpflegung habe ich später auf der Veranstalterseite, wie manch andere, kund getan. Das Feedback dazu ist, dass zwar die 8fache Wassermenge vor Ort gewesen wäre, aber man dieses nochmal überdenken und mitnehmen würde. Leider lässt auch der angekündigte „prall gefüllte“ Finnischer Beutel immer mehr zu wünschen übrig. Ja, es ist vielleicht jammern auf hohem Niveau. Aber es ist ja kein kleiner Sportverein der hinter dieser Veranstaltung steckt. Und für den Startpreis würde ich mir, ähnlich wie beim Sportscheck Run eine kleine Medaille wünschen. Denn Damenbinden oder im letzten Jahr eine Scheidenpilzcreme finde ich jetzt nicht den Knaller.

Fazit: eine Standortbestimmung für meinen 1. Halbmarathon wurde es leider nicht. Ich hoffe, dass sich die Hitzeläufe im Herbst allgemein auszahlen 😉 Heute, einen Tag später bin ich froh, dass ich es durchgezogen habe. Hinfallen, aufstehen, Krone richten und weiter!